“Luca und Flecki – Freunde fürs Leben” – Hunde-Kurzgeschichte für Kinder

Manchmal erfüllt sich ein Wunsch auf ganz unerwartete Weise. In unserer einfühlsamen Kurzgeschichte „Luca und Flecki – Freunde fürs Leben“ erleben Kinder, wie aus einem sehnsüchtigen Traum eine wunderbare Freundschaft entsteht.
Die Geschichte berührt, weil sie so nah am Alltag vieler Kinder ist. Wer hätte nicht gern ein eigenes Haustier, mit dem man spielen, kuscheln und Abenteuer erleben kann? Luca darf zwar keinen eigenen Hund haben, aber dann tritt Flecki in sein Leben. Und plötzlich ist alles anders.
Ideal zum Vorlesen, Weitererzählen oder als Gesprächsanlass in Kita, Schule oder Zuhause. Kinder werden Luca und Flecki sofort ins Herz schließen.
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Luca und Flecki – Freunde fürs Leben
Luca saß am Fenster seines Zimmers, während er sehnsüchtig nach draußen schaute. Er beobachtete die alte Dame von gegenüber, die mit ihrem kleinen Hund gerade von einem Spaziergang nach Hause kam. Luca wünschte sich nichts sehnlicher, als einen eigenen Hund zu haben. Doch leider war in dem Mietshaus, in dem er mit seinen Eltern und seiner Schwester Mia wohnte, Tierhaltung verboten.
So sehr wie Luca Hunde liebte, war Mia in Pferde vernarrt. Sie hatte zwar kein eigenes, aber sie ging regelmäßig zum Reiterhof und kümmerte sich um das Shetlandpony Sally. Mia kam gerade zurück von einem Ausritt mit Sally, als sie Lucas trauriges Gesicht sah.
„Was ist denn los?“, fragte sie ihren jüngeren Bruder.
Luca seufzte: „Ich wünschte, ich könnte einen Hund haben. Meinst du, ich kann Mama und Papa noch mal fragen?“
„Mensch, Luca, das können die beiden gar nicht entscheiden. Du weißt doch, dass man hier im Haus keine Katzen und Hunde halten darf. Wünsch dir doch einen Hamster. Dagegen hat keiner was.“
„Als ob man mit einem Hamster spaziergehen und Ball spielen kann!“, entgegnete Luca wütend.
Am nächsten Tag traf Luca die alte Frau mit ihrem Hund auf der Straße. Der Terrier sah wie ein Pirat aus: Sein Fell war ganz weiß, bis auf das linke Auge, das von schwarzen Haaren umrahmt war und wie eine Augenklappe aussah. Der kleine Hund freute sich, als er Luca sah, wedelte mit seinem Schwänzchen und wollte an Luca hochspringen.
„Flecki, nein! Das machen wir doch nicht!“, schimpfte die alte Dame mit ihm und zog ihn weiter.
Schade, dachte Luca, ich hätte ihn so gerne gestreichelt! Genauso einen Hund hätte ich auch gerne!
Einige Tage später geschah etwas Unerwartetes: Ein Krankenwagen stand vor dem Haus der Nachbarin. Frau Schmidt war gestürzt und musste ins Krankenhaus. Luca fragte seine Eltern, ob Flecki nun allein wäre.
„Nein, die Tochter von Frau Schmidt ist gekommen und kümmert sich um die alte Dame und den Hund. Aber ewig wird sie nicht bleiben können, denn ihre Arbeitsstelle ist ja nicht hier.“
Nachdem Frau Schmidt aus dem Krankenhaus entlassen worden war, konnte sie nur ganz langsam und mit Stock spazieren gehen.
„Vielleicht muss die alte Dame ins Pflegeheim und der Hund ins Tierheim“, hörte Luca seinen Vater zu seiner Mutter sagen.
O je! Der arme Hund!, dachte er. Das muss ich verhindern!
Luca nahm seinen ganzen Mut zusammen, ging hinüber zur Nachbarin und klingelte an der Tür. Es dauerte eine Weile, bis diese vorsichtig einen Spalt geöffnet wurde. Flecki drängelte sich durch die schmale Türöffnung und begrüßte Luca stürmisch. Er fragte Frau Schmidt, ob er wohl mit Flecki jeden Tag spazieren gehen könne und natürlich auch am Wochenende. Er hätte so gerne einen Hund, aber in ihrem Mietshaus sei das nicht erlaubt. Und er würde sich auch gut um ihn kümmern.
Frau Schmidt öffnete weit die Tür, schaute Luca prüfend an und überlegte laut: „Das wäre mir wirklich eine große Hilfe! Wenn du möchtest, kannst du jetzt gleich mit ihm gehen. Die Leine hängt an der Garderobe. Aber das du auch seine Hinterlassenschaften wegmachst.“
Von diesem Tag an wurden Luca und Flecki beste Freunde und unzertrennlich. Flecki wartete jeden Tag auf Luca, der schnell am Nachmittag seine Hausaufgaben erledigte, um dann mit dem kleinen Terrier spazieren zu gehen. Sie spielten auch Ball und Fangen im Garten, tobten und kuschelten. Luca war glücklich.