„Eine Überraschung für Emma“ – Pferdegeschichte für Kinder
Emma träumt von einem wilden Hengst und plötzlich wird dieser Traum Wirklichkeit! In dieser herzerwärmenden Erzählung erleben wir ein Wochenende voller Spannung, Enttäuschung und großer Freude. Die Geschichte eignet sich wunderbar zum Vorlesen in der Kita, Schule oder zu Hause, besonders für kleine Pferdefans mit großem Herzen.
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Eine Überraschung für Emma
Emma freute sich schon seit Langem auf das Wochenende bei ihren Großeltern in Dülmen. Jedes Jahr verbrachte sie dort einige Tage, doch dieses Mal sollte etwas ganz Besonderes passieren. An diesem Wochenende würden die jungen Hengste der berühmten Wildpferdherde gefangen und anschließend versteigert werden. Emma hatte schon viel darüber gehört und dieses Mal durfte sie endlich dabei sein! Es war wie ein Traum, der wahr wurde.
Am Abend vor dem großen Ereignis konnte Emma kaum einschlafen. Sie lag wach in ihrem Bett und lauschte den nächtlichen Geräuschen des Dorfes. Schließlich fiel sie doch in einen unruhigen Schlaf, in dem sie von einem wunderschönen, jungen Hengst träumte. Sie stand auf einmal in dem nächtlichen Garten der Großeltern, wo der Hengst über die Wiese zu ihr angetrabt kam. Er hatte ein glänzendes, schwarzbraunes Fell, das im Mondlicht silbern schimmerte. Zögernd streckte Emma die Hand aus, und der Hengst ließ zu, dass sie seine weichen Nüstern streichelte. Sie flüsterte seinen Namen: „Moonlight“. Woher sie den kannte, wusste sie nicht. Moonlight hob seinen Kopf, scharrte mit dem Huf, drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit.
Am nächsten Morgen wachte Emma auf und dachte sofort wieder an den Hengst aus ihrem Traum. Sie rieb sich die Augen und sprang aus dem Bett, ehe sie sich schnell anzog. Nach dem Frühstück machte sie sich gemeinsam mit ihren Großeltern auf den Weg zur Wildpferdefangstation. Überall standen Menschen, die genauso gespannt wie sie auf das Ereignis warteten. Emma Herz schlug schneller, als sie die Pferde sah.
Wenig später begann das Einfangen der jungen Hengste – und Emma traute ihren Augen kaum. Da war er – Moonlight! Der Hengst aus ihrem Traum! Sein Fell glänzte genauso wunderschön wie in der vergangenen Nacht. Doch nun bei Tag und ganz lebendig wirkte er noch viel beeindruckender. Emma wusste sofort, dass sie diesen Hengst haben wollte. Doch wie sollte sie das nur anstellen?
Die Versteigerung begann. Ein Pferd nach dem anderen fand einen Besitzer. Nun war Moonlight an der Reihe. Emma sprang auf und hoffte so sehr, dass der Hengst am Ende ihr gehören würde. Doch wie sollte das gehen?, ging ihr durch den Kopf. Sie beobachtete gespannt die immer höher steigenden Gebote. Jetzt boten nur noch zwei Leute für den Hengst: eine ältere Dame, die schon mehrere Pferde ersteigert hatte, und ein plötzlich aufgetauchter geheimnisvoller Fremder. Die Gebote stiegen und stiegen, denn beide Bieter wollten das schöne Tier haben. Letztlich gab schließlich die Dame auf und der mysteriöse Mann erhielt den Zuschlag und somit den Hengst.
Emma war am Boden zerstört. All ihre Hoffnungen und Träume schienen in diesem Moment zu platzen. Tränen schossen ihr in die Augen und sie lief zu ihrer Großmutter, die sie tröstend in die Arme nahm.
„Emma, sei nicht traurig. Manchmal passieren merkwürdige Dinge und alles ändert sich plötzlich“, meinte ihr Großvater. Was er wohl damit meinte?
Der Rest der Auktion verging wie in einem Nebel. Emma konnte sich später an nichts mehr erinnern, so groß war ihre Enttäuschung.
Als die Versteigerung schließlich vorbei war und Emma mit ihren Großeltern zurückging, wartete dort eine ganz besondere Überraschung auf sie. Vor dem Haus standen der geheimnisvolle Fremde, Emmas Eltern und ein Pferdeanhänger.
„Überraschung!“, rief Emmas Mutter. „Wir haben den Hengst für dich ersteigert!“
Emma konnte es nicht fassen. Sie schaute in den Anhänger und sah Moonlight, der nervös mit dem Huf scharrte. Vorsichtig streichelte sie dem Hengst die weichen Nüstern, genau wie in ihrem Traum. Es fühlte sich an wie ein Wunder.
„Er gehört jetzt dir“, sagte ihr Vater. „Wir wissen, wie sehr du dir ein eigenes Pferd gewünscht hast. Und als wir gesehen haben, wie besonders dieser Hengst ist, haben wir gehandelt.“
Der Fremde stellte sich als befreundeter Pferdetrainer heraus, den Emmas Vater gebeten hatte, heimlich den Hengst zu ersteigern und dann anschließend mithilfe von Emma zu trainieren.
Emma umarmte ihre Eltern und Großeltern, während Freudentränen über ihr Gesicht liefen. Der junge Hengst schnaubte sanft, als wollte er sagen, dass auch er glücklich war. Dieses Wochenende würde Emma niemals vergessen. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen ihr und Moonlight, der wie aus einem Traum in ihr Leben getreten war.






