„Im Hügelgrab“ – Gruselgeschichte für Kinder
Tuk hört gern die Geschichten seines Großvaters. Besonders spannend findet er die von einer Höhle mit alten Zeichnungen. Eines Morgens macht er sich heimlich auf die Suche. Doch statt der Höhle findet Tuk ein Hügelgrab. Im Dunkeln wird es unheimlich, und Tuk entdeckt etwas, das ihn sehr erschreckt. Kann er sicher zurück nach Hause kommen?
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Im Hügelgrab
Vor vielen Tausend Jahren, während der Steinzeit, lebte in einem kleinen Dorf ein Junge namens Tuk. Er liebte es, mit seinem Feuerstein kleine Figuren zu schnitzen oder mit einem Stock in der Asche Tiere zu zeichnen. Am liebsten lauschte Tuk aber den Geschichten seines Großvaters, die dieser abends am Feuer erzählte.
Eines Abends erzählte der Großvater von einer Höhle, in der wunderschöne Zeichnungen von Pferden und Mammuts an den Wänden wären. Tuk wollte unbedingt diese Zeichnungen sehen und am nächsten Morgen, als die Familie noch schlief, schlich er sich heimlich davon.
Er hatte seinen Großvater gefragt, wo denn diese Höhle sei, doch der Großvater konnte nur ungefähr die Richtung angeben und dass sie in den Bergen wäre. Tuk wusste, wo die Berge waren, denn er hatte sie schon am Horizont gesehen. Doch zunächst musste er durch einen dichten, dunklen Wald wandern, und er war froh, als er endlich wieder aus ihm hinaustrat.
Vor ihm erhob sich ein großer, grasbewachsener Hügel. Tuk ging um den Hügel herum und auf der anderen Seite fand er einen Eingang. Er war überzeugt, die Höhle mit den Zeichnungen gefunden zu haben, und betrat den Hügel. Doch als er ein paar Schritte in die Höhle hineingegangen war, wurde es schlagartig dunkel, und er konnte nichts mehr erkennen. Wie sollte er hier die Zeichnungen finden? Tuk tappte noch etwas weiter ins Innere der Höhle, und um Halt zu finden, glitt er mit seiner Hand an der feuchten, kalten Höhlenwand entlang. Auf einmal fühlte Tuk etwas. Es war glatt und rund und hatte Löcher. Tuk nahm das Ding mit. Er wollte jetzt wieder nach draußen, denn es gruselte ihn im Dunkeln. Er drehte sich um und wollte den Weg zurückgehen, dabei stolperte er und fiel hin. Etwas flatterte um seinen Kopf und Tuk schrie. Er sprang auf und lief. Doch er rannte vor die Höhlenwand und stieß sich dabei den Kopf. Au, das tat weh!
Wie sollte er nur den Weg nach draußen finden? Tuk setzte sich auf den feuchten Boden und weinte.
„Tuk, bist du hier drin?“, hörte er eine Stimme rufen.
„Ja! Ich bin hier!“, rief er voller Hoffnung.
Ein flackerndes Licht erschien an den Wänden, und dann sah Tuk seinen Großvater, der mit einer Fackel in der Hand auf ihn zutrat.
„Gut, dass ich dich gefunden habe! Nimm meine Hand und komm mit!“
Das Licht der Fackel tanzte über den Boden, und Tuk sah bleiche Knochen, die auf dem Boden lagen. Er schaute auf das Ding, das er vorhin gefunden hatte und fest in der Hand hielt. Es war ein Schädel! Schnell schleuderte er ihn fort! Er befand sich nicht in der Höhle mit den Zeichnungen, sondern in einem Hügelgrab! Hier hatten früher die Menschen ihre Toten bestattet.
„Schnell, Großvater! Lass uns hinausgehen!“ Tuk war sehr froh, als er nach draußen ins Sonnenlicht trat.
„Ich hatte mir doch gleich gedacht, als du heute Morgen nicht da warst, dass du die Höhle mit den Zeichnungen finden willst. Doch die ist weit entfernt und man ist ein paar Tage unterwegs. Wir können gern einmal zusammen dorthin wandern, aber jetzt wollen wir erst mal wieder nach Hause!“
„Ja, Großvater“, freute sich Tuk, „bloß weg von diesem unheimlichen Hügelgrab!“






