„Waldgeheimnisse“ – Feengeschichte für Kinder

Drei Geschwister, eine verschwundene Hündin und ein Wald voller Wunder: In dieser spannenden Erzählung begeben sich Anton, Emma und Linus auf ein Abenteuer, das märchenhafter nicht sein könnte. Ideal zum Vorlesen in der Schule, in der Kita oder abends im Bett. Diese Geschichte lädt zum Träumen ein und regt die Fantasie an.

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Waldgeheimnisse

Anton, Emma und Linus hatten dieses Wochenende wieder bei ihrem Papa verbracht und kamen am späten Sonntagnachmittag nach Hause. Als sie das Gartentor öffneten, bemerkten sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Ihre Yorkshire-Hündin Stella, die sie normalerweise mit freudigem Gebell begrüßte, war nirgendwo zu sehen.

„Wo ist Stella?“, fragte Anton beunruhigt.

Ihre Mutter, die den ganzen Sonntag am Schreibtisch gesessen und Klassenarbeiten korrigiert hatte, hatte nichts bemerkt. „Oh, ich habe sie nicht gesehen“, antwortete sie verwundert, als die drei Kinder ins Haus stürmten. „Ist sie nicht im Garten?“

Anton, Emma und Linus rannten in den Garten und begannen, die kleine Hündin hektisch zu suchen. Hoffentlich war sie nicht wieder ausgebüxt und in den angrenzenden Wald gelaufen! Und tatsächlich! Emma entdeckte ein frisch gebuddeltes Loch unter dem Gartenzaun. „Schaut mal! Stella muss hier durchgeschlüpft und in den Wald gelaufen sein.“

„Mama, wir gehen in den Wald und suchen Stella!“, rief Anton zur offenen Terrassentür hin.

Doch ob seine Mutter das gehört hatte? Sie telefonierte gerade mit dem Lieferservice und bestellte Pizza für alle.

Die drei Kinder liefen in den Wald, der sehr bald sehr dicht und sehr dunkel wurde, wobei sie unentwegt nach Stella riefen. Doch die Hündin ließ sich nicht blicken. Auf einmal entdeckte Linus einen Schwarm Glühwürmchen, der direkt vor ihm herflog. Sonderbarerweise verschwanden sie nicht, sondern schienen einen ganz bestimmten Weg zu verfolgen.

„Guckt mal, die Glühwürmchen! Sie führen uns irgendwohin“, rief Linus aufgeregt und lief den Lichtern hinterher. Anton und Emma folgten ihm. Die Glühwürmchen schienen sie durch den Wald zu geleiten.

Plötzlich teilten sich die Bäume und die drei standen am Rand einer verborgenen Lichtung, die durch die hereinbrechende Abenddämmerung kaum erhellt wurde. Die Geschwister konnten die verschiedensten Tiere des Waldes erkennen: ein stolzer Hirsch und ein Reh, ein Wildschwein mit seinen Frischlingen, mehrere Hasen neben einem Fuchs, Eichhörnchen, einen Bussard und eine Eule. Die Tiere saßen erstaunlicherweise friedlich beieinander und mittendrin war Stella.

„Da ist sie ja!“, flüsterte Emma erleichtert und deutete mit der Hand auf die Hündin, die zwischen den wilden Tieren saß und wie diese einer wunderschönen Gestalt lauschte.

Dieses zarte Wesen schien eine Waldfee zu sein, die mit kristallklarer Stimme den Tieren etwas vorsang. Auch die Kinder waren ganz verzaubert von dem märchenhaften Gesang. Anton, der besser sehen wollte, trat auf einen Zweig. Als dieser knackte, schauten sich die Tiere und die Fee erschrocken um und verschwanden eilig im dunklen Wald.

„Stella!“, riefen die Kinder und die Hündin kam freudig bellend angelaufen.

Emma nahm sie auf den Arm und ihr wurde begeistert durch das Gesicht geschleckt.

„Hoffentlich finden wir den Weg zurück“, meinte Anton, während er sich umdrehte und in den finsteren Wald blickte. Doch plötzlich tauchten die Glühwürmchen wieder auf und wiesen den Kindern den Weg.

Als sie zu Hause ankamen, war ihre Mutter gerade dabei, den Tisch für das Abendessen zu decken. „Da seid ihr ja! Und wie schön, ihr habt Stella gefunden!“, meinte sie erfreut. „Setzt euch! Die Pizza ist gerade geliefert worden.“

Während sie alle zusammen aßen, erzählten die Kinder ihrer Mutter von der geheimnisvollen Lichtung, der merkwürdigen Versammlung der Waldtiere und der wunderschönen Waldfee. Erstaunt schaute sie ihre Kinder an, während sie der Erzählung lauschte. Sie wusste, dass deren Fantasie manchmal unglaubliche Geschichten hervorbrachte.

Stella hatte ein Stück Pizza von Linus stibitzt und lag nun müde und satt auf ihrem Kissen. Schade, dass sie nicht reden konnte, denn so blieb das Geheimnis der Waldversammlung für immer ungelöst. Anton, Emma und Linus wussten allerdings eines sicher: An diesem Abend hatten sie ein kleines Wunder im Wald erlebt.

 

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