“Die mutige Prinzessin” – Mitmachgeschichte für Kinder
Spannende Mitmachgeschichte für Vor- und Grundschulkinder zum Ausdrucken! In dieser Mitmachgeschichte begleiten die Kinder eine mutige Prinzessin bei einem Abenteuer. Wird beim Vorlesen ein bestimmtes Signalwort genannt, führen die Kinder eine zuvor eingeübte Bewegung aus. Dazu müssen die Kinder aufmerksam zuhören, damit sie die Signalworte und ihren Einsatz nicht verpassen. Dies fördert die Konzentration der Kinder und bringt gleichzeitig Spaß und Bewegung. Üben Sie vor dem Vorlesen der Geschichte die einzelnen Bewegungen mit den Kindern ein.
Diese Signalwörter findet ihr in der Geschichte der mutigen Prinzessin:
Prinzessin: aus dem Stand mit geschlossenen Beinen hochspringen
Diebe: einmal um sich selbst drehen
Pferd: auf der Stelle gehen, bei der nächsten Nennung des Signalwortes stehen bleiben
Schatztruhe: eine Kniebeuge mit ausgestreckten Armen machen
Mut: einmal in die Hände klatschen
König: Hampelmann machen
Die Kinder stellen sich im Kreis auf und halten mindestens zwei Armlängen Abstand voneinander. Es kann vorkommen, dass sich zwei Signalwörter überschneiden und die Kinder gleichzeitig zwei Bewegungen ausführen müssen.
Die mutige Prinzessin
Es war einmal in einem fernen Land ein großes Schloss. Hier lebte ein mächtiger und reicher König. Seine Frau war vor langer Zeit gestorben, aber er hatte eine wunderschöne Tochter. Die Prinzessin glich in keiner Weise anderen edlen Mädchen – sie liebte Abenteuer und hatte viel Mut. Am liebsten verbrachte sie die Tage mit ihrem Pferd im Wald und auf den Wiesen. Sie erkundete gerne die Natur und beobachtete die Tiere. Wenn abends die Zeit nahte, nach Hause ins Schloss zu reiten, galoppierte die Prinzessin über die Wiesen und sprang mit ihrem Pferd über Bäche und Zäune.
Doch es kam der Tag, an dem die Prinzessin verheiratet werden sollte. Der König hatte einen Prinzen für sie ausgesucht und beschlossen, dass sie zum Kennenlernen den Prinzen besuchen sollte. Der Prinzessin behagte das gar nicht, aber sie fügte sich dem Willen des Königs.
So bestieg sie an einem wunderschönen sonnigen Morgen die prunkvolle Kutsche, die von ihrem Pferd gezogen wurde. Zwei Hofdamen begleiteten das junge Mädchen. Ein Kutscher saß auf dem Kutschbock und lenkte das Pferd. Auf dem Dach der Kutsche befanden sich Koffer mit den hübschesten Kleidern und Schuhen und eine kleine Schatztruhe mit kostbarem Schmuck.
Bald erreichten sie den Wald, den die Prinzessin so mochte und in dem sie jeden Tag viel Zeit verbrachte. Sie schaute traurig aus dem Fenster, weil sie hier nun keine Abenteuer mehr erleben würde. Doch plötzlich tauchten Diebe auf, die die Kutsche des Königs erkannt hatten, und nun hofften, wertvolle Beute machen zu können. Sie hielten die Kutsche an und drängten die Prinzessin und ihre Hofdamen zum Aussteigen. Dann rissen die Diebe die Koffer vom Dach, durchwühlten sie und warfen die schönen Kleider in den Dreck. Als sie die Schatztruhe mit den Juwelen entdeckten, freuten sie sich. Die Diebe fesselten die Prinzessin, die Hofdamen und den Kutscher und verschwanden mit der Schatztruhe im Wald.
Die Bediensteten des Königs fingen an, zu klagen und zu weinen, aber die Prinzessin sprach ihnen Mut zu. Nach einer Weile konnte sie sich von den Fesseln befreien. Sie spannte das Pferd aus, schwang sich in den Sattel und ritt furchtlos in den Wald. Die Prinzessin ahnte, wo die Diebe sich versteckt hielten, und war entschlossen, die Schatztruhe zurückzuerobern. Sie nahm all ihren Mut zusammen.
Die Prinzessin lenkte ihr Pferd zu einer Höhle, die sich mitten im dunklen Wald befand. In einiger Entfernung band sie das Ross an einem Baum an und hielt sich hinter Büschen versteckt. Nun wartete sie ab. Tatsächlich kamen die Diebe bald zurück. Sie machten vor der Höhle ein Lagerfeuer, tranken Wein und grölten vor Freude, den König bestohlen zu haben. Sie öffneten die Schatztruhe und teilten den Schmuck untereinander auf. Dabei stritten sie sich und tranken immer mehr.
Langsam setzte die Dämmerung ein. Das Lagerfeuer brannte nieder und die Diebe legten sich auf den Waldboden und schliefen ein. Die Prinzessin schlich sich aus dem Versteck, sammelte die Juwelen ein und legte sie wieder in die Schatztruhe. Dann führte sie ihr Pferd leise durch den dunklen Wald, bis sie zu ihrer Kutsche gelangte. Der Kutscher und die Hofdamen hatten auf die Prinzessin gewartet und waren überglücklich, als sie wieder zurückkam. Das Pferd wurde vor die Kutsche gespannt und schnell ging es zurück zum Schloss.
Der König wunderte sich sehr, als man ihn mitten in der Nacht weckte und er erfuhr, dass die Prinzessin wieder da war. Sie erzählte von ihrem Abenteuer und der König war stolz auf seine Tochter und bewunderte ihren Mut.