“Wolfsgeheul” – Gruselgeschichte für Kinder
Macht es euch mit euren Kindern gemütlich und geht gemeinsam mit Luca dem Geheimnis des nächtlichen Heulens nach. Ist es ein Wolf? Oder ist es ein anderes Wesen, das in dieser Gruselgeschichten nachts zu hören ist. Findet es beim Vorlesen gemeinsam mit euren Kindern heraus.
Um das Leseerlebnis angenehm zu gestalten, haben wir die Geschichte auch als bebildertes PDF-Dokument bereitgestellt. Einfach bis zum Ende des Beitrags scrollen und die Datei kostenfrei herunterladen.
Wolfsgeheul
Luca schreckte auf und saß kerzengerade in seinem Bett.
„Huuuuuh“ und wieder „Huuuuuh“ war zu hören. Das unheimliche Geräusch kam aus dem Garten und klang so abscheulich, dass Luca eine Gänsehaut bekam, wobei ihm fast die Haare zu Berge standen. Er verkroch sich unter seiner Bettdecke und zog sie bis über beide Ohren. So konnte er das gruselige Geräusch nicht mehr hören. Irgendwann schlief Luca wieder ein, und als er am nächsten Morgen erwachte, tat er das gruselige Heulen in der Nacht als Albtraum ab.
Doch in der darauffolgenden Nacht wurde Luca wieder von dem schaurigen „Huuuuuh“ geweckt. Kerzengerade saß er in seinem Bett und lauschte dem herzzerreißenden Heulen. Er schlüpfte vorsichtig aus dem Bett und schlich ans Fenster. Luca schob den Vorhang zur Seite und spähte in den Garten. Obwohl der Vollmond am Himmel stand, konnte Luca nur einige Baumschatten im Garten erblicken. Dunkle Regenwolken hatten sich vor den Mond geschoben und behinderten die Sicht. Als das gruselige „Huuuuuh“ wieder ertönte, lief Luca schnell zurück ins Bett und zog die Decke über den Kopf. Nach einer Weile musste er wohl eingeschlafen sein, denn er wurde von Mama geweckt, die ihn schüttelte und rief: „Luca, wach auf! Du kommst noch zu spät zur Schule!“
Tagsüber musste Luca immer wieder an das schaudervolle Heulen denken. Was das wohl war? Vielleicht ein komischer Vogel? Oder jemand, der sich verletzt hatte? Aber den müsste man ja auch tagsüber hören! Oder vielleicht doch ein Gespenst?
Am Abend blieb er noch lange wach. Es gruselte ihn jetzt schon, wenn er an das abscheuliche Heulen dachte. Aber dann wurde Luca so müde, dass er wieder seine Bettdecke über den Kopf zog und auch bald einschlief. Doch auch in dieser Nacht weckte ihn das gruselige „Huuuuuh“. Luca sprang aus dem Bett und schlich zum Fenster. Hatte sich da nicht etwas bewegt? Heute verdunkelten keine Wolken den Mond, der hell in den Garten schien. Doch da war etwas! Ein kleiner dunkler Schatten! Luca war sich sicher.
Er lief zum Schlafzimmer seiner Eltern. Vorsichtig rüttelte er an der Schulter seines Vaters und flüsterte ihm ins Ohr: „Papa, wach auf!“
Endlich regte sich Lucas Vater und blinzelte mit einem Auge. „Was ist denn los?“, fragte er verschlafen.
„Papa, da ist etwas in unserem Garten und heult ganz schrecklich. Komm und guck mal!“
„Muss das denn sein? Das hört bestimmt gleich auf!“ Lucas Papa gähnte und schloss wieder die Augen.
„Nein, Papa, das hört nicht auf. Das geht jetzt schon drei Nächte so und ich kann nicht schlafen. Bitte, Papa, steh auf!“ Luca hatte Tränen in den Augen.
Der Vater merkte, dass Luca wirklich sehr besorgt war, stand leise auf und ging mit ihm in sein Zimmer. Dort schauten sie gemeinsam aus dem Fenster und sahen einen kleinen, dunklen Schatten auf der Wiese. Als das schaurige Geheul einsetzte, erschrak Lucas Vater.
„Ich ziehe mir schnell etwas über und hole eine Taschenlampe. Dann schaue ich mal, was für ein Tier das ist. Das ist ja richtiges Wolfsgeheul.“
Auch Luca zog sich schnell Schuhe und Jacke an und lief ebenfalls in den Garten. Lucas Vater griff sich zur Sicherheit noch einen Regenschirm, bevor er die Terrassentür öffnete, in den Garten ging und die Taschenlampe einschaltete. Der helle Strahl der Taschenlampe wanderte über die Blumenbeete, die Beerensträucher und das Trampolin. Und dann erreichte das Licht die Wiese und schien auf einen kleinen schwarzen Hund. Der sprang auf, lief zu Luca und seinem Vater, wedelte mit seiner Rute und schaute sie erwartungsvoll an.
„Ja, wer bist denn du?“ Lucas Papa schaute sich den kleinen Hund genauer an.
Er war sehr dünn und sein Fell dreckig und verfilzt. Er trug kein Halsband und auch keine Hundemarke. Sie nahmen den Hund mit ins Haus, fütterten ihn mit den restlichen Kartoffeln vom Mittagessen und Schinken.
„Morgen gehen wir mit ihm zum Tierarzt und rufen beim Tierheim an. Dann schauen wir mal, ob jemand ihn vermisst oder er ausgesetzt wurde.“
Der kleine Hund durfte neben dem Bett von Luca auf einer alten Decke schlafen. Am nächsten Tag gingen sie zum Tierarzt, zum Hundefriseur und kauften eine Leine und Futter für Rocky – so hatte Luca ihn getauft. Das Tierheim sagte, niemand vermisse einen kleinen Hund und fragte, ob sie Rocky nicht in Pflege nehmen wollen, bis sich ein neuer Besitzer finden würde. Lucas Eltern waren damit einverstanden und Rocky und Luca wurden beste Freunde. Rocky ist jetzt schon seit fünf Jahren bei Luca und seiner Familie und hat nie wieder sein gruseliges „Huuuuuh“ ertönen lassen.
Hier die ganze Geschichte mit bunter Illustration als PDF-Datei herunterladen: