“Die Hexe von nebenan” – Gruselgeschichte für Kinder

Was mag es mit dem unheimlichen Haus auf sich haben? Wohnt dort etwa eine waschechte Hexe? Begebt euch gemeinsam mit euren Kindern in dieser Gruselgeschichte auf Entdeckungstour in der neuen Nachbarschaft von Jule und Nico. Findet gemeinsam beim Vorlesen heraus, wer in dem gruseligen Haus lebt.

Damit es ihr es euch beim Vorlesen mit euren Kindern gemütlich machen könnt, haben wir die Gruselgeschichte zusätzlich als bebildertes PDF-Dokument bereitgestellt. Ihr könnt sie am Ende des Beitrags kostenfrei herunterladen.

 

Die Hexe von nebenan

Jule und Nico sind umgezogen. Sie wohnen nun in einem eigenen Haus in der Vorstadt. Das Haus ist toll: Es ist so groß, dass Jule ein eigenes Zimmer hat und Nico auch. Es gibt sogar einen großen Garten. Mama möchte gerne mit Jule und Nico einen Gemüsegarten anlegen, denn sie hofft, dass die beiden dann eher mal eine Möhre oder eine Gurke essen, wenn sie sie selbst angebaut haben. Papa baut gerade einen Hühnerstall. Er möchte unbedingt ein paar Hühner halten. Die erinnern ihn an seine Großeltern, die auch immer Hühner hatten, sagt er. Außerdem isst er gerne Eier.

Wenn Jule und Nico nun zur Schule gehen, kommen sie immer an einem gruseligen Haus vorbei. Es ist klein und windschief. Graue Schieferplatten bedecken nicht nur das Dach, sondern auch alle vier Hauswände. Die dunkelgrünen Holzläden vor den Fenstern sind meistens verschlossen und lassen keinen Blick in das Haus zu.

Das Haus steht mitten in einem Garten, der von hohen, dunklen Tannen umgeben ist. Alles in diesem Garten ist düster und dunkel: der Weg zum Haus und sogar die paar Blumen, die versuchen, in einem Beet zu wachsen, aber nur traurig ihre Blütenköpfe hängen lassen. Oft sitzen Krähen in den Tannenspitzen und krächzen, wenn die Kinder an dem Haus vorbeikommen. Das hört sich an, als lachten sie sie aus.

„Ob da wohl eine Hexe in dem Haus wohnt?“, fragt Jule ihren Bruder.

„Ach, das glaube ich nicht! Hexen gibt es doch nur im Märchen!“, antwortet Nico. Trotzdem ist er immer derjenige, der ganz schnell an diesem düsteren Grundstück vorbeirennt, wenn sie auf dem Weg zur Schule oder zu Freunden sind.

Eines Morgens steigt Rauch aus dem Schornstein des kleinen Hauses auf. Die Fensterläden sind aufgeklappt und eine schwarze Katze rekelt sich vor der Haustür in einem Sonnenstrahl.

Nun öffnet sich die Tür langsam und eine alte, krumme Frau tritt mit einer Schüssel in der Hand heraus und ruft: „Miez, Miez, Miez!“

Jule und Nico erschrecken sich so sehr, dass sie wie erstarrt stehen bleiben und vergessen, fortzulaufen. Doch als die alte Frau zu ihnen herüberschaut, kreischt Jule auf und beide rennen weg, so schnell sie können.

„Also wohnt dort doch eine Hexe!“, japst Jule, als sie nach Luft schnappend an der Schule ankommen.

„Ja“, antwortet Nico, „und wir werden sie ausspionieren.“

Jeden Tag schleichen sich die Kinder nun an das Grundstück heran. Ab und zu sehen sie die Frau, wenn sie mit einer schweren Tasche vom Einkaufen kommt. Oder wenn sie die Treppe vor ihrer Haustür fegt. Oder wenn sie die Blumen in ihrem Garten gießt.

Einmal kommt die schwarze Katze durch eine Lücke im Zaun in Jules und Nicos Garten geschlichen. Sie wirft sich schnurrend vor den Kindern hin und will gestreichelt werden.

Jule bückt sich und schmust mit der Katze, doch Nico meint: „Sei lieber vorsichtig! Katzen sind die Begleiter von Hexen und vielleicht soll diese uns ausspionieren.“ Doch Jule streichelt einfach weiter.

Als die Kinder heute Nachmittag vom Fußballtraining nach Hause kommen, sind Papa und Mama im Garten und unterhalten sich mit jemandem. Als Jule und Nico näher kommen, erkennen sie, dass es die alte Frau von nebenan ist.

„Kommt doch mal her, Kinder!“, ruft Papa. „Das ist unsere Nachbarin Frau Hansen. Sie erklärt mir gerade, welche Hühnerrasse die meisten Eier legt. Frau Hansen kennt sich mit Hühnern aus, denn sie hatte früher auch welche.“

„Ja, und mit Gemüsegärten kennt sie sich auch aus“, ruft Mama begeistert, „Frau Hansen hat mir schon wertvolle Tipps gegeben, wo wir welches Gemüse am besten hinpflanzen sollen.“

Jule und Nico kommen zögernd näher und schütteln Frau Becker die Hand. Aus der Nähe betrachtet sieht die alte Frau eigentlich ganz nett aus.

„Euch habe ich ja schon oft an meinem Haus vorbeirennen sehen. Habt ihr geglaubt, dass dort eine Hexe wohnt?“, sagt die alte Frau und zwinkert den beiden zu.

„N-Nein“, stottert Nico, „Hexen gibt es doch nur im Märchen.“

 

Hier die ganze Geschichte mit bunter Illustration als PDF-Datei herunterladen:

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