“Abenteuer im Zoo” – Gruselgeschichte für Kinder

Was gibt es schöneres als einen Ausflug in den Zoo? Doch wenn die Lichter ausgehen, wird es plötzlich unheimlich in unserer Gruselgeschichte. Macht es euch mit euren Kindern gemütlich und lest gemeinsam, welches Abenteuer Liam und Sophie im Zoo erleben.

Für ein entspanntes Leseerlebnis haben wir die Geschichte als bebildertes PDF-Dokument kostenfrei bereitgestellt. Einfach bis zum Ende des Beitrags scrollen und herunterladen.

 

Abenteuer im Zoo

Heute war ein toller Tag für die Klasse 2b. Sie hatten den Zoo in der großen Stadt besucht und viel Spaß gehabt. Doch nun war es schon spät, der Zoo würde bald schließen und die Kinder waren müde. Sie sammelten sich vor dem großen Eingangstor und die Lehrerin, Frau Bauer, zählte die Kinder ab. Doch als sie gerade bei der Hälfte war, gab es einen Blitz, einen Donnerschlag und einen plötzlichen Regenguss. Die Kinder schrien auf, liefen durcheinander und wurden pitschnass. Frau Bauer versuchte, in dem entstehenden Chaos weiterzuzählen. Der Regen rann über ihre Brille und sie konnte kaum noch etwas sehen. Sie hoffte, alle wären da, und dann lief die Klasse 2b zum wartenden Bus und fuhr heim.

Doch es fehlten zwei Kinder – Liam und Sophie waren noch im Zoo. Sie hatten sich zunächst im Andenkenlädchen um einen kleinen Pandabären aus Plüsch gestritten. Den gab es nur noch einmal, aber beide wollten ihn haben. Nachdem die Verkäuferin gesagt hatte, sie schließe jetzt, hatte sich Liam kurzerhand für eine schwarze Vogelspinne aus Gummi entschieden, die täuschend echt aussah und mit der er die anderen Kinder aus der Klasse ärgern konnte.

Um gleich mal auszuprobieren, welche Wirkung die Vogelspinne auslöst, setzte er sie auf Sophies Rucksack, als diese gerade den Pandabären bezahlte. Sophie drehte sich um und schrie auf, als sie die große Spinne auf ihrem roten Rucksack sah. Sie ließ den Rucksack liegen und rannte davon. Liam lachte sich schlapp, nahm seine Spinne und verließ das Andenkenlädchen.

Wo waren denn die anderen? Weder seine Mitschüler noch Frau Bauer waren zu sehen. Sie waren doch gerade noch da? Dann blitzte es erneut, gefolgt von einem Donnerschlag. Liam erschrak und wollte zurück in den Laden, doch der hatte inzwischen geschlossen. Er lief durch den Regen auf das nächste Gebäude zu. Die Tür ließ sich öffnen und schnell trat er ein.

Warme, stickige Luft schlug ihm entgegen, aber das Gewitter war nicht mehr zu hören. Ein schmaler Weg führte durch das Tropenhaus und viele große, grüne Pflanzen mit wunderschönen Blüten wuchsen bis zur Decke. Doch das Schönste waren die vielen bunten Schmetterlinge, die von Blüte zu Blüte flogen und durch die Luft tanzten. Manche waren sogar fast so groß wie Liams Hand. Hier im Schmetterlingshaus war Liam vorhin nicht gewesen und er staunte über die vielen verschiedenen Falter. Einer setzte sich sogar auf sein gelbes T-Shirt. Der dachte wohl, dass Liam eine Blume war. Plötzlich hörte Liam ein Schluchzen und ging weiter. Er sah Sophie auf einer Bank sitzen. Sie weinte und hielt dabei einen Schmetterling auf ihrer Hand.

„Hallo, Sophie, es tut mir leid, dass ich dich so erschreckt hab“, entschuldigte sich Liam. „Das wollte ich nicht. Hör doch bitte auf zu weinen!“

„Ach, ich weine doch gar nicht wegen der ollen Spinne“, meinte Sophie, „ich weine, weil ich glaube, die anderen sind ohne uns nach Hause gefahren.“

„Was?“, rief Liam. „Das können die doch nicht machen!“

„Dann erklär mir doch mal, wo sie sind. Unsere Klasse ist nicht mehr im Zoo und auch sonst ist keiner hier. Wir sind ganz allein“, schluchzte Sophie. „Und ich kann meine Eltern nicht anrufen, weil mein Handy im Rucksack ist, und der liegt im Laden!“

„Los, komm! Wir gucken mal!“, Liam griff nach Sophies Hand.

Der Schmetterling flog davon und Sophie ließ sich mitziehen. Sie gingen weiter zum Ausgang, doch die Tür war verschlossen. Dann rannten sie quer durch das Schmetterlingshaus zu der anderen Tür und – uff! – diese ließ sich öffnen.

Als sie nach draußen traten, war es schon fast dunkel. Regen fiel, aber es gewitterte nicht mehr. Liam und Sophie liefen zum großen Eingangstor des Zoos, doch es war niemand mehr hier. Keine Klasse 2b, keine Frau Bauer, keine anderen Besucher und auch keine Angestellten vom Zoo. Das Tor war versperrt, und sooft Liam auch daran rüttelte, es ließ sich nicht öffnen.

„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Sophie und wieder kullerten Tränen über ihre Wangen.

„Komm, wir gehen durch den Zoo. Irgendjemand wird hier sein und die Tiere füttern oder die Käfige sauber machen. Der kann dann die Polizei rufen, und die sagt unseren Eltern Bescheid, damit sie herkommen und uns abholen. Das klappt bestimmt!“ Liam war ganz zuversichtlich und zog Sophie hinter sich her.

Es wurde immer dunkler und sie konnten kaum den Weg erkennen. Alle Lampen waren ausgeschaltet. Links und rechts ihres Weges hörten sie die Geräusche der Tiere, konnten sie aber nicht sehen. Es war sehr unheimlich. Einmal blickten sie in zwei gelbe Augen und ein Fauchen erklang. Ein anderes Mal flatterte etwas sehr Großes neben ihnen auf.

Sie suchten und suchten, fanden aber niemanden. Alle Tierpfleger hatten den Zoo verlassen, denn heute fand die jährliche Betriebsfeier statt, an der alle Angestellten teilnahmen.

„Komm, lass uns zurückgehen!“, flüsterte Sophie. „Mir ist ganz unheimlich.“

Liam musste sich eingestehen, dass ihm auch etwas gruselig war, aber vor Sophie wollte er sich keine Blöße geben.

„Nimm meine Hand!“, meinte er darum mutig. „Ich führe uns zum Ausgang.“

Doch so einfach war das nicht, denn im Dunkeln wussten sie nicht, welchen Weg sie gegangen waren. Es dauerte sehr lange, bis sie endlich den Ausgang fanden. Und das auch nur, weil es dort hell war und ein blauer Lichtschein sich über den Platz bewegte.

Liam und Sophie rannten los.

„Hallo! Können Sie uns helfen? Wir möchten gerne nach Hause!“

„Na, da seid ihr ja!“, lachte ein Polizist „Ihr wurdet schon vermisst! Was denkt ihr euch denn dabei, hier ganz allein durch den Zoo zu laufen – und das mitten in der Nacht!“

„Das wollten wir gar nicht!“, meinten Sophie und Liam kleinlaut. „Die anderen waren plötzlich weg!“

„Wie konnte das denn passieren?“, meinte der Polizist, „Na, dann kommt mal mit, ihr beiden. Ich fahre euch jetzt heim!“

„Oh, mit dem Polizeiauto?“, freute sich Liam, und Sophie weinte schon wieder, nun aber vor Erleichterung.

„Ja, mit dem Polizeiauto!“, lachte der Polizist.

Der Polizist bedankte sich beim Zoodirektor, der die Betriebsfeier verlassen hatte, um das große Eingangstor zu öffnen. Im Bus war den anderen Kindern aufgefallen, dass Liam und Sophie fehlten, und Frau Bauer hatte sofort die Polizei verständigt.

Der nette Polizist rief die Eltern der Kinder und Frau Bauer an, die sich schon Sorgen gemacht hatten. Sophie durfte noch schnell ihren Rucksack aus dem Andenkenladen holen und dann fuhren sie im Polizeiauto nach Haus.

Liam flüsterte Sophie ins Ohr: „Was für ein tolles Abenteuer!“, und setzte ihr die schwarze Vogelspinne aufs Bein.

 

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